Historie

Um 1594 wird bereits ein „Gasthaus zum Weißen Lamm“ erwähnt, das aus einem „Zehntkeller“ hervorgegangen sei. Urkundlich wird ein „Gasthof zum Weißen Lamm“ erstmals 1656 genannt.

Um 1850 sind für das Gasthaus Stallungen nachweisbar.

Die zwei Brüder Franz und Philipp Hochrein aus dem Rhöndorf Steinbach bei Bad Kissingen kamen nach Würzburg und waren zunächst als Hausburschen in verschiedenen Gaststätten. Franz Hochrein pachtete zunächst den „Eckertsgarten“ und heiratet in die „Drei Kronen“ ein. Philipp Hochrein war zuerst im „Greifenstein“ tätig, ehe er, mit Anna Mark verheiratet, das „Weiße Lamm“ pachtete und kaufte.

1925 erfolgt die Umbenennung in „Lämmle“; man will sich von der Gaststätte „Weißes Lamm“ in der Gerberstraße unterscheiden. Immer wieder sind auf hier prominente Gäste eingekehrt, wie z.B. Kurt Tucholsky.

Der Gasthof war eine beliebte Einstellwirtschaft, wovon noch das große Hoftor zeugt. Schon nach vier Uhr kamen die ersten Gäste und stärkten sich an Kaffee und Frühstück, nachdem sie als Einkäufer bei den Marktbauern ihre Bestellung aufgegeben hatten. Später fuhr dann ein Lohndiener die Ware in die Hotels oder Kaufläden. Hier legten die Landboten Briefe und Päckchen ab, nahmen Bestellungen entgegen und fuhren nachmittags wieder heim.

Den Aufschwung zu einem viel besuchten Weinlokal brachte dann der Sohn Oskar Hochrein, der Paula Schmitz geheiratet hatte, deren Eltern in Freiburg im Breisgau das Hotel „Römischer Kaiser“ betrieben. Sie war die Seele des Geschäfts, kümmerte sich um jeden Gast, obwohl sie fünf Töchter und zwei Söhne zu erziehen hatte. Gut besucht war die „Fränkische Weinstube“, in der auch Schoppen aus eigenen Weinbergen an Leisten und Stein/Harfe ausgeschenkt wurden.


Besondere Mühe wurde darauf verwandt, Kommunionsfeiern auszurichten, wobei “Frau Paula“ alles arrangierte: Vom Tischschmuck bis zum Dankgebet, war alles bedacht und wurde Jahr für Jahr variiert. Noch feierlicher ging es bei Hochzeiten zu. War die Trauung in der nahen Marienkapelle, so lag ein dreißig Meter langer roter Läufer vom Nordportal bis zum Hauseingang aus, damit die Hochzeitsgesellschaft an die gedeckte Tafel kam, ohne einen Fuß aufs Pflaster setzen zu müssen.

Das Lämmle war Verkehrslokal für Corps und Burschenschaften. Bevor die „Germania“ ihr haus unterhalb des Käppele beziehen konnte, hielt sie ihre Kneipen im Hinterzimmer ab. Die „Rhenania“ besaß zwar ab 1904 ihr Schlösschen am Sanderglacis, doch kehrte sie gerne bei Hochreins ein, wobei es Brauch war, dass nur ein Rhenane jeweils in einer Kutsche sitzen durfte. Anhänglich war auch der aus Volkach stammende Direktor einer Zündholzfabrik in Godramstein bei Landau in der Pfalz. Eines Tages rückte er mit der Werkkapelle an, die unter den Kastanien im Garten für ihn uns seine Arbeiter aufspielte.

Der Bombenangriff vom 16.März 1945 legt das Anwesen in Schutt und Asche. Der Weinvorrat wurde aber gerettet, weil Polizei ihn bewachte. Notdürftig hergerichtet, dient es in der Folgezeit als Lager.

In der 50er Jahren kommt das Wirtshaus zu neuer Blüte. In die Gästeliste tragen sich unter anderem Bayerns Ministerpräsident Dr. Hans Erhard, später auch Franz Josef Strauß, Filmstarts wie Heinz Rühmann, Hans Moser und Magda Schneider ein.

Im März 1973 schließ das Lämmle, es folgt ein mehrmaliger Besitzerwechsel.

1983 kauft Metzgermeister Antorn Dotzel das Gebäude und lässt es umbauen.
Im Februar 1985 übernimmt Jürgen Wenzel, vorher Gastgeber im St. Blasius als Wirt das Lämmle und seit März 2007 beginnt mit Wirt Rolf Schulz eine neue Lämmle Ära.

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